Kolpingsfamilie Hollage
Die Kolpingsfamilie Hollage wurde im Jahre 1946 mit 29 Mitgliedern gegründet. Heute zählt sie circa 810 Mitglieder. Knapp ein Viertel der Mitglieder ist dem Bereich der Kolpingjugend zuzuordnen. Die Kolpingsfamilie Hollage ist damit eine der größten Kolpingsfamilien Deutschlands.
Wir sind keine geschlossene Gesellschaft, sondern laden jeden zum aktiven Mitwirken ein! Wir freuen uns über jeden, der sich im Sinne Adolph Kolpings und im Sinne des Leitbildes des Kolpingwerkes als Mitglied in der Kolpingsfamilie Hollage engagieren möchte, egal ob jung oder alt, weiblich oder männlich, evangelisch oder katholisch.
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Informieren Sie sich über unsere Geschichte vom Gründer Adolph Kolping bis zum heutigen Kolpingwerk sowie über unsere Angebote von der Kolpingjugend über die Familienkreise bis zur Erwachsenen- und Seniorenarbeit. Lernen Sie unsere Programmpunkte von der Gruppenstunde über Vorträge und Versammlungen bis zum Karneval und dem Hollager Oktoberfest kennen. Und wenn Sie möchten, nutzen Sie die interaktiven Möglichkeiten dieser Seite, vom Gästebuch bis zum Aufnahmeantrag.
1946 gegründet
Nach dem zweiten Weltkrieg fanden sich auch in Hollage junge Männer, aus den Wirren des Krieges glücklich heimgekehrt, um getreu den zielen des Gesellenvaters Adolph Kolping eine Gemeinschaft zu bilden. Den Anstoß hierzu gab der damals in Hollage segensreich wirkende Pastor Karl Schulte, später Dechant in Alfhausen. Herr Dechant Schulte ist als der eigentliche Gründer unserer Kolpingsfamilie anzusehen. Wie in anderen Orten, so wollte man auch in Hollage, dass sich nicht nur ein Gesellenverein, sondern eine Kolpingsfamilie für die berufstätige Jugend bildete.
Die ersten Zusammenkünfte standen unter der erfahrenen Leitung der Hollager Meister und Altgesellen, die bis zur zwangsweisen Auflösung durch den Nationalsozialismus Mitglieder des Wallenhorster Gesellenvereins waren. Vom 18. Juli 1946 beginnend, fanden in zweiwöchigem Abständen Versammlungen in der Gaststätte Josef Strößner statt, die in all den späteren Jahren in bewährter Gastlichkeit als Vereinslokal diente.
Die Väter unserer Kolpingsfamilie waren von Anfang an bestrebt, die interessierten Jugendlichen mit Adolph Kolping und seinem Werk eingehend vertraut zu machen. Franz Grünebaum stellte sich für diese Aufgabe als zunächst vorläufiger Senior zur Verfügung.
Am 8. Dezember 1946 wurde dann die Gründung der Kolpingsfamilie Hollage feierlich begangen. In der Kirche war morgens die gemeinschaftliche hl. Messe und nachmittags die Festandacht. Anschließend fand im Vereinslokal Josef Strößner die öffentliche Gründungsfeier mit Aufnahme der Neumitglieder statt. Die neu gegründete Kolpingsfamilie zählte 29 Mitglieder.
Dem damals gewählten Vorstand gehörten Kaplan Wilhelm Schöppe als Präses, Rektor Josef Reichert als Vizepräses, Franz Grünebaum als Senior und Bildhauer Georg Hörnschemeyer als Altsenior an. Diese Herren machten sich in hervorragender Weise um unsere Kolpingsfamilie verdient. Aber auch die nachfolgenden Präsides, Senioren und Altsenioren zeichneten sich, ebenso wie alle übrigen Vorstandsmitglieder, durch selbstlosen Einsatz aus.
Entwicklung
Am 1. Dezember 1968 wurde die erste Jungkolpinggruppe gegründet. Sie wurde von Alfons Bartke geleitet.
Im Jahre 1972 gründete die Kolpingsfamilie die Verwaltungsstelle Hollage der Kreisvolkshochschule Osnabrück e.V. Diese wurde seither von der Kolpingsfamilie geleitet. In mehr als 100 Kursen und Seminaren wurden über 1.500 Teilnehmer jährlich weitergebildet. Ende des Jahres 2003 gab die Kolpingsfamilie Hollage die Trägerschaft der Volkshochschule aus organisatorischen Gründen (Fusion der Osnabrücker Volkshochschulen) ab.
Auszug aus dem Kolpingblatt 6/1975:
„Wohl als erste Kolpingsfamilie in der Bundesrepublik ließ die Kolpingsfamilie Hollage (Diözese Osnabrück) fünfzehn ihrer dreiunddreißig Jungkolpingleiter und -leiterinnen zu Freizeithelfern ausbilden. In Zusammenarbeit der Kreisvolkshochschule Osnabrück lernten die Teilnehmer in 100 Stunden Theorie und zwölf Tagen Zeltlager, was heute ein Jugendgruppenleiter wissen sollte.“
Im Jahre 1974 wurde auf Initiative der Kolpingsfamilie Hollage die alte Hollager Wassermühle zur Jugendfreizeitstätte Hollager Mühle umgebaut, die sich seither als Jugendherberge und Jugendzeltplatz großer Beliebtheit erfeut und von Gästen aus aller Welt gebucht wird. Im Jahr 2008 konnte auf dem Gelände der Hollager Mühle ein Pavillon eingeweiht werden, der in rund 3.200 ehrenamtlichen Arbeitsstunden durch die Kolpingsfamilie Hollage errichtet wurde und einen Lernstandort für regenerative Energien beherbergt.
Die Kolpingsfamilie Hollage gehört zum Diözesanverband Osnabrück. Hollage ist ein Ortsteil der Gemeinde Wallenhorst (Landkreis Osnabrück, Niedersachen).
Chronik der Vorsitzenden und Präsides
Vorsitzende
1946 – 1951 | Franz Grünebaum |
1951 – 1956 | Heinz Tegeler |
1956 – 1961 | Hans Böwer |
1961 – 1964 | Siegfried Wulftange |
1964 – 1968 | Josef Brüggemann |
1968 – 1969 | Josef Thöle |
1969 – 1970 | Josef Bode |
1970 – 1972 | Gerhard Kollenberg |
1972 – 1985 | Josef Brüggemann |
1985 – 1988 | Josef Sandmann |
1988 – 1991 | Erich Menkhaus |
1991 – 2000 | Johannes Otte |
2000 – 2008 | Thomas Steinkamp |
2008 – 2023 | Heiner Placke |
seit 2023 | Heiner Placke, Christian Speer, Martina Unland |
Präsides
1946 – 1957 | Wilhelm Schwöppe |
1957 – 1960 | Hubert Hermann |
1960 – 1963 | Theo Dierkes |
1963 – 1967 | Heinz Dunker |
1967 – 1973 | Werner Lodde |
1974 – 1975 | Werner Lingel |
1976 – 1978 | Anton Behrens |
1979 – 1983 | Reinhard Walterbach |
1983 – 1986 | Gerhard Töller |
1987 – 1988 | Hans-Jürgen Obermeyer |
1989 – 1991 | Heiner Mühlhäuser |
1992 – 1995 | Martin Volk |
1995 – 1998 | Andreas Bleise |
1998 – 2003 | Hans-Ludwig Gödereis |
2003 – 2007 | Reinhard Potts |
2007 – 2020 | Reiner Hatke |
2020 – 2022 | Pater Thomas Vaddakumchery |
Priester, Sozialreformer, Publizist, Seelsorger und Gesellenvater - alle diese Tätigkeiten kennzeichnen Adolph Kolping (08.12.1813 - 04.12.1865).
Adolph Kolping wurde in Kerpen bei Köln geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Nach einer kurzen Schulbildung begann er im Alter von 13 Jahren eine Lehre als Schuhmacher. Zehn Jahre arbeitete er in diesem Beruf und wanderte wie andere Gesellen von Ort zu Ort. Im Alter von 23 Jahren wagte er einen ungewöhnlichen Schritt und entschied sich, Priester zu werden. Er besuchte das Marzellen-Gymnasium in Köln und musste sich seinen Lebensunterhalt selbst verdienen. Anschließend studierte er in München und Bonn Theologie. Am 13. April 1845 wurde Adolph Kolping in der Kölner Minoritenkirche zum Priester geweiht. Als Kaplan erhielt er seine erste Stelle in Elberfeld.
Dort begegnete er dem Elend der Arbeiter im gesellschaftlichen Wandel der Industrialisierung. Die Handwerksburschen hatten durch den Zusammenbruch des Zunftwesens ihr Zuhause in der Familie des Meisters verloren. In der Stadt an der Wupper lernte Kolping den kurz zuvor vom dortigen Lehrer gegründeten Gesellenverein kennen und wurde dessen Präses. In einem solchen Zusammenschluss erkannte er ein geeignetes Mittel zur Bewältigung sozialer Probleme. Hilfe zur Selbsthilfe, sozialer Wandel durch Veränderung des Menschen, so wird sein Ansatz später charakterisiert.
Kolping kam bald nach Köln, wo er am 6. Mai 1849 den ersten Katholischen Gesellenverein gründete. Innerhalb kurzer Zeit verbreitete sich die Idee der Selbst- und Gemeinschaftshilfe bis an die Grenzen Europas und nach Übersee.
Am 27. Oktober 1991 wurde Adolph Kolping in Rom von der Kirche selig gesprochen. Heute setzt sich sein Lebenswerk in mehr als 50 Ländern in allen Erdteilen fort.
08.12.1813 | Geburt in Kerpen bei Köln |
1820 bis 1826 | Besuch der Volksschule |
1826 bis 1837 | Lehre und Gesellenzeit als Schuhmacher |
1837 bis 1841 | Schüler des Marzellengymnasiums in Köln |
1841 bis 1842 | Studium an der Universität München |
1842 bis 1844 | Studium an der Universtität Bonn |
1844 bis 1845 | Priesterseminar in Köln |
13.04.1845 | Priesterweihe in der Minoritenkirche in Köln |
1845 bis 1849 | Kaplan und Religionslehrer in Elberfeld |
Juli 1847 | (Zweiter) Präses des 1846 gegründeten Gesellenvereins in Elberfeld |
01.04.1849 | Domvikar in Köln |
06.05.1849 | Gründung des Kölner Gesellenvereins |
01.01.1862 | Rektor der Minoritenkirche |
22.04.1862 | Päpstlicher Geheimkämmerer |
04.12.1865 | Todestag |
30.04.1866 | Überführung der Gebeine in die Minoritenkirche |
27.10.1991 | Seligsprechung in Rom |
Die kleinste organisatorische Einheit ist die Kolpingsfamilie. Sie will eine Gemeinschaft sein, in der Menschen aus allen Altersgruppen partnerschaftlich und familienhaft miteinander umgehen. Die Mitglieder möchten aktiv an der Erneuerung unserer Gesellschaft mitgestalten. Dazu will die Kolpingsfamilie den Einzelnen befähigen, als Christ sein Leben, in Familie, Beruf und Staat verantwortungsbewusst zu gestalten. Eine Kolpingsfamilie ist keine geschlossene Gesellschaft, sondern lädt zum aktiven Mittun ein!
Mehrere Kolpingsfamilien einer Region können sich zu einem Bezirksverband zusammenschließen. Alle Kolpingsfamilien eines Bistums bilden gemeinsam einen Diözesanverband. Im Diözesanverband Osnabrück gibt es 131 Kolpingsfamilien mit ca. 20.000 Mitgliedern. In Deutschland gibt es 27 Diözesanverbände, die das Kolpingwerk Deutschland mit insgesamt 275.000 Mitgliedern in 2.800 Kolpingsfamilien bilden.
Die einzelnen Nationalverbände haben sich wiederum im Internationalen Kolpingwerk zusammengeschlossen. Derzeit ist das Kolpingwerk weltweit in rund 50 Ländern vertreten. Ein Nationalverband entsteht aber erst, wenn eine Mindestanzahl an Kolpingsfamilien die Gewähr für eine beständige Arbeit bietet.
Das Kolpingwerk ist eine Bildungs- und Aktionsgemeinschaft, in der die Grundlagen und Ideen des Gründers Adolph Kolping weiterleben. Das Kolpingwerk Deutschland organisiert sich in 27 Diözesanverbänden und rund 2.800 örtlichen Kolpingsfamilien. Mehr als 275.000 Mitglieder (Jugendliche, Frauen und Männer aus allen Berufen) haben sich darin zusammengefunden.
Die Struktur des Kolpingwerkes ist darauf angelegt, das einzelne Mitglied im christlichen Glauben zu stärken und zum tatkräftigen Einsatz in Familie, Arbeitswelt, Kirche, Gesellschaft und Staat fit zu machen.
Das Kolpingwerk Deutschland setzt diese Ziele auf vielfältiger Weise um:
- es schult ehrenamtliche Leitungskräfte
- es befähigt Mandatsträger, die sich zum Beispiel in der kommunalen, wirtschaftlichen und sozialen Selbstverwaltung engagieren
- es macht zielgruppenorientierte Angebote, zum Beispiel für junge Familien
- es erstellt Arbeitsmaterialien und bringt Zeitschriften heraus (Kolpingmagazin, Idee & Tat sowie x-mag)
- es beteiligt sich an der öffentlichen Meinungsbildung durch aktuelle Stellungnahmen zur Gesellschaftspolitik
- es verwirklicht Projekte auf nationaler und internationaler Ebene, zum Beispiel im Bereich der Sozial- und Entwicklungshilfe und der beruflichen Förderung von benachteiligten Jugendlichen
Das Kolpingwerk hat auf Bundesebene eine Reihe von Einrichtungen gegründet:
- Die Jugendgemeinschaftsdienste organisieren in internationaler Arbeitseinsätze, Workcamps und Friedensdienst und zur Jugendbegegnung.
- Das Kolping-Familienferienwerk verfügt über 13 familiengerecht ausgestattete Ferienstätten mit jährlich etwa 50.000 Gästen.
- Der Kolping-Reiseservice organisiert Gruppenreisen für Gleichgesinnte.
- Der Verband der Kolpinghäuser unterstützt die Verwaltung früherer Gesellenhäuser, die vielfach auch heute jungen Menschen eine Heimat bieten.
- In der Erwachsenenbildung veranstalten Einrichtungen des Kolpingwerkes vielfältige Kurse zur Persönlichkeitsentwicklung und beruflichen Bildung.
- Außerdem hilft der Verband benachteiligten Jugendlichen bei der beruflichen Eingliederung.
Das Leitbild von Kolping in Deutschland beschreibt die Bereitschaft aller Mitglieder, Leitungsverantwortlichen und Mitarbeitenden – orientiert an Adolph Kolping und seinem Wirken – die Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft anzunehmen und mutig und beherzt unsere Gesellschaft und unsere Kirche mitzugestalten. Dieses Leitbild ist Grundlage und Orientierungsrahmen, es nimmt gesellschaftliche und kirchliche Umbrüche auf und ist die Basis für die Fort‐ und Weiterentwicklung der Positionierungen von Kolping in Deutschland.
Die Kolpingsfamilien, Kolpingjugenden und Gemeinschaften, die überörtlichen Ebenen sowie die Einrichtungen und Unternehmen sind unter der Kurzbezeichnung Kolping bekannt und miteinander verbunden. Kolping lebt von gemeinsamen Werten, vom aktiven und in vielen Facetten sichtbaren Einsatz für die Menschen.
Kolping ermöglicht die Erfahrung lebendiger und prägender Gemeinschaft. Mit Blick auf die Herausforderungen und Nöte dieser Zeit geben wir als große Kolping‐Gemeinschaft unserer Welt ein menschliches Gesicht, indem wir für eine gerechte Gesellschaft und eine den Menschen zugewandte Kirche und einen nachhaltigen Umgang mit der Schöpfung eintreten.
Alle Menschen, die dieses Leitbild bejahen und die mit uns Verantwortung in Gesellschaft, Politik und Kirche übernehmen wollen, sind in unserer Gemeinschaft willkommen und können Mitglied werden.