„Vor genau 16 Jahren hier in der Sektbar, da machte ich mir meine Steffi klar“, verriet Prinz Maik I. am Freitag (5. Februar) den rund 300 Närrinnen und Narren in seiner Ansprache zum Kostümfest. „Damals trug ich aber eine grüne Jacke, und meine Frau sagte nur: Ach, du Kacke!“ So habe er sich einen anderen Verein gesucht und trage seitdem den roten KKC-Kittel. Das Prinzenpaar berichtete weiterhin von seinen Besuchen auf anderen Festen und schickte einen freundlichen Gruß an die Gäste mit den blauen Jacken: „Rulle – Ihr wisst es sicher schon – meint, es ist im Karneval eine Sensation. Lustige Witze, gute Unterhaltung und ein buntes Programm – das alles hätte der Sitzung gut getan.“
Unter dem Motto „Karneval in weiß und blau – Oktoberfest trifft auf Holla Helau“ feierte das Narrenvolk fröhlich und ausgelassen. Viele Gäste hatten sich optisch an den bayrischen Auftritt des Elferrates angepasst. Doch auch Hühner, Kühe, Bienen, Bananen, Piloten, Polizisten, Schlümpfe, Germanen und weitere kreative Gestalten bevölkerten den Saal Barlag. Davon begeistert zeigte sich Marco Strodt-Diekmann alias „Opa Anton“, der sogleich Komplimente an die Hollager Närrinnen und Narren verteilte: „Wenn die Lufthansa solche Saftschubsen hätte, würde ich jeden Tag fliegen“, schmeichelte er einer attraktiven Stewardess in der ersten Reihe. Er berichtete, dass er gemeinsam mit seiner Frau Änne mit „WhaleWatchers“ abnehmen wollte. Doch – Achtung, Wortspiel! – „Wir haben da angerufen, aber keiner hat abgenommen.“ Prinz Maik I. hatte „Opa Anton“ übrigens an dessen Lache wiedererkannt. Er sinnierte, was wäre, wenn es diese als Klingelton geben würde: „Stell dir mal vor, du sitzt in der Kirche und dich ruft einer an …“
Stephan Rodefeld alias „Ewald“ hatte ein „durch und durch norddeutsches Instrument“ mit nach Hollage gebracht: ein „Aalhorn“. Dieses präsentierte er gemeinsam mit Gast Harry („Hab keine Angst, du gehst als Held“) den Närrinnen und Narren. Es sei in Norddeutschland erfunden worden und über das „Aalhorner Dreieck“ in die Schweiz gelangt, so Ewald. Die Eidgenossen hätten es behalten. Zusammen rockten Harry und Ewald dann zu „Oh Baby, der Aal ist tot“ den Saal. Musikalisch zog Ewald noch weitere Register: von Wonderful World bis zu Highway to Hell auf der Mundharmonika. Verbal sorgte er selbst mit Geschichten aus der Tierwelt für Kopfkino bei den Gästen: „Ausatmen Biber, ausatmen!“
Musikalisch unterhielten auch Jockel Steinmeister, Jörg Riepe und Thomas Torbecke. Das „Trio fatal“ verteilte Komplimente an Wallenhorsts Bürgermeister Otto Steinkamp („Du hast den Rat ganz gut im Griff – du steuerst hier das Narrenschiff“) ebenso wie an die weiblichen Gäste im Saal: „Du bist die schönste Frau der Welt, einen Himmel voller Rosen hab ich für dich bestellt.“ Loblieder sangen sie auch auf ihre Heimat Hollage und ihren Verein: „Ich bin nur ein Holl’ger Jung / und mein Herz, das setzt gleich an zum Sprung / beim KKC, beim Karneval / da hab ich Spaß auf jeden Fall.“
Erstmals auf der KKC-Bühne stand die Skiffle-Band „Waschbrettbauch“. Mit Besenbass, Banjos, Akkordeon, Drums und Gitarren intonierten die Holl’ger Jungs um Frontmann Theo Thöle passend zum Motto des Abends sowohl bayrisches Liedgut (Fürstenfeld, I sing a Liad für di) als auch Klassiker aus dem Kölner Karneval (Mer losse de Dom in Kölle, Viva Colonia). Eine ganz besondere Atmosphäre herrschte im Saal, als sie sich für ihr letztes Lied „absolute Ruhe“ erbaten. Mit leiser Stimme, ohne Lautsprecherverstärkung und lediglich durch wenige Klänge von der Ukulele begleitet sangen die neun Musiker „Es gibt kein Bier auf Hawaii“.
„Erste Hilfe“ leistete Helga Schmitz alias „Oberschwester Helga“. Die Büttenrednerin aus Nettetal am Niederrhein – ebenfalls erstmals zu Gast beim KKC – habe gar nicht gewusst, dass Hollage so schöne Männer hat – mit Waschbrettbauch. Oder auch mit „Waschbeckenbauch – das sind die inneren Werte, die nach außen pressen.“ Die Traummaße seien beim Mann jedoch 90-40-20: 90 Jahre alt, 40 Fieber und 20 Millionen auf dem Konto.
Nicht fehlen durften beim Kostümfest des Kolping-Karneval-Clubs Funkenmariechen Antonia Eßer, die Prinzengarde und die KKC-Showtanzgruppen. Sie entführten die Närrinnen und Narren musikalisch unter anderem zum Münchner Oktoberfest, an den Ballermann auf Mallorca und zum Karneval in Rio. Mit schwungvollen Tänzen sorgten sie für ausgelassene Stimmung im Saal. Nicht minder attraktiv und grazil präsentierten sich die blonden „Damen“ des KKC-Männerballetts „HKT“. Mit den harmonisch fließenden Bewegungen ihrer geschmeidigen Körper setzten sie den Schlusspunkt des gut vierstündigen Showprogramms, dessen Zeitplan Sitzungspräsident Ansgar Speer beinahe eingehalten hätte.
